Angeln in Hvide Sande

Hvide Sande ist ein Mekka für Heringsangler, aber nicht nur dafür

Heringsangler an der Schleuse Fjordseite
Heringsangler an der Schleuse Fjordseite bei geschlossenen Schleusentoren

Am Ausgang des Ringkøbing Fjords liegt Hvide Sande. Das Angeln dort ist vielen Anglern bekannt durch das außergewöhnlich gute Heringsangeln im Bereich der Schleuse. Besonders gut sind die Chancen bei geschlossener Schleuse, wenn sich die Schwärme stauen und nicht weiterziehen können und auch die fehlende Strömung das Angeln angenehmer macht.

Hvide Sande Hafen und Molen

Im Hafengebiet und von den Molen: Dorsche fängst du in den Wintermonaten, Makrelen im Sommer von den beiden Molen aus, Meeräschen im Hafengebiet an den Spundwänden, Wolfsbarsche südlich und nördlich von Hvide Sande mit der Spinnangel in der Brandung (bei Ebbe kleine Steinriffs suchen).

Schollen und Flundern gehen auf Wattwurm auf Grund.

Heringsangeln

Der Hering kommt in großen Schwärmen im April/Mai und Oktober-Dezember in den Fjord. Heringe können fast das ganze Jahr über gefangen werden, lediglich im Winter werden sie rar bis zum Beginn der neuen Laichzeit. Die Frühjahrsheringe sind etwas kleiner, aber dafür in Massen, die Herbstheringe sind große Heringe, Fettheringe. Sie sind zwar nicht in so großen Stückzahlen da, aber dafür haben sie die beste kulinarische Qualität.

Schöne Heringe und Hornhechte
Schöne Heringe und Hornhechte

Nimm eine 3 Meter lange Spinnrute mit einem Wurfgewicht von 30 bis 80 Gramm und einfache Heringspaternoster mit 4 – 6 Haken (Goldhaken mit Fischhaut). Sind viele Angler rechts und links von dir, dann angel lieber mit nur 4 Haken. Vor allem wenn stärkere Strömung herrscht, ist sonst die Gefahr groß, dich mit anderen Anglern zu verhaken.

Ich verwende sehr gerne die rot/weißen Heringsbleie, die eine etwas flache Form haben, dadurch langsamer sinken und dir eine bessere Kontrolle über die Wassertiefe ermöglichen. Eine dünne geflochtene Schnur gibt der Strömung wenigfer Angriffsfläche, wähle die Rute dann aber etwas weicher.

Führe das Paternoster nur sanft! Wildes Reißen, wie du es oft siehst, ist absolut unangebracht. Zum Einen imitiert die Fischhaut auf den Haken Zooplankton, bestenfalls Fischbrut, beide bewegen sich nicht so schnell. Zum Anderen hat der Hering ein weiches Maul, du läufst Gefahr, dem Hering den Haken gleich wieder aus dem Maul zu reißen.

Die Heringe stehen mal flacher, mal tiefer, das kann auch während des Angeltages wechseln. Das heißt, du mußt sie suchen und herausfinden, wo sie gerade stehen. Wirf aus und hol gleich ein. Beißt nichts, lass beim nächsten das Paternoster einen kleinen Moment absinken, beim nächsten Wurf noch etwas tiefer usw. So angelst du alle Wasserschichten ab.

Spürst du, dass ein Hering am Haken hängt, warte noch etwas mit dem Einholen, denn wo ein Hering ist, sind üblicherweise auch andere. Du hast die richtige Stelle und die richtige Wassertiefe – merke dir die fängige Wassertiefe. Heringe sind eigentlich wilde Kämpfer, ein Hering am Haken bewegt die anderen Haken sehr verführerisch. Im besten Fall bekommst du so ein Full House.

Hornhechtangeln

Im Mai / Juni werden sehr viele Hornhechte gefangen, auf Fischfetzen an der leichten Posenmontage oder mit schlanken Blinkern oder Hornhechtfliegen ohne Haken. Du fängst sie im Hafengebiete ebenso wie auf beiden Seiten der Schleuse und natürlich in der Hafeneinfahrt bis zur Mole hin.

Du fängst Hornhechte auch regelmäßig beim Heringsangeln auf Heringspaternoster, das ist dann aber nur ein Beifang. Heringspaternoster sind keine geeignete Methode zum gezielten Angeln auf Hornhechte.

Aalangeln

Wer es auf Aale abgesehen hat, versucht es in der warmen Jahreszeit am besten mit Tauwurm an der Posenmontage im Mittelwasser. Dabei bleibt man verschont von den lästigen Strandkrabben, kann aber gute Aale fangen. Gute Stellen sind der Hafen und die Seeseite der Schleuse. Die Pose muss gar nicht weit ausgeworfen werden, häufig beißen die Aale direkt an der Spundwand.

Wolfsbarschangeln

Wenn das Wasser warm wird, ist die Zeit der Wolfsbarsche. Suche dir die kleinen Steinriffs in der Brandung, dort findest du sie. Nimm eine Spinnrute mit einer Länge von 3 Meter, eine Stationär- oder Mulitrolle und dünne geflochtene Schnur. Als Köder sind schlanke Blinker von 15 – 20 Gramm geeignet. Probier deine Meerforelleblinker durch, bei ruhiger Wasseroberfläche kannst du auch zu Poppern greifen.

Die Jahreszeitentabelle

Die Fischarten und ihre Fangmonate
Die Fischarten und ihre Fangmonate

Brandungsangeln

Wer weiter südlich in der Brandung angeln möchte, sollte an der Mündung der Henne Au wieder kehrt machen. Südlich des Einlaufs sickern Giftstoffe aus einer nahen Deponie ins Meer, der Verzehr der dortigen Fische kann gesundheitsschädigend sein. Erkundige Dich vor Ort über den aktuellen Status.

In nördliche Richtung kannst du dich ebenfalls orientieren, auch hier hast du jede Menge gute Stellen mit jeder Menge Fisch. Auch Seezungen mischen sich hier in die Fangpalette.

Ansonsten kanst Du rund um Hvide Sande mit der klassischen Brandungsausrüstung auf Plattfische angeln oder mit der Spinnrute auf Wolfsbarsche. Dort wo kleine Steinriffs im Wasser sind, hast du gute Chancen auf den wilden und leckeren Kämpfer. Bei Ebbe kannst du sie lokalisieren, merke sie dir und angle dort.

Flundern sind die Hauptfische beim Brandungsangeln, du fängst aber auch Klieschen und als Beifang Steinbutt und Glattbutt, abends können sich auch Wittlinge auf die Köder stürzen.

Du brauchst keine extrem weite Würfe, um Fische zu fangen, auch in 40 Meter Nähe sind Platte da. Nimm große Auftriebsperlen, um den Köder aus dem Einzugsbereich der Strandkrabben zu bringen, Flundern und Klieschen haben ihre Augen oben und wenn der Köder einen halben Meter über dem Grund schwebt, ist das genau in ihrem Blickfeld. Für Weitwürfe von 100 Meter solltest du entsprechende Montagen mit geclipptem Vorfach verwenden.

Zwar sind Wattwürmer und Seeringelwürmer die am meisten verwendeten Köder, aber versuche es ruhig auch einmal mit Stückchen von Kalmaren. Das ist eine Leibspeise der hiesigen Flundern. Alle genannten Köder kannst du in Hvide Sande kaufen (Angelgeschäft und Fischgeschäft).

Die beste Zeit zum Brandungsangeln ist bei auflaufendem Wasser bis knapp nach dem Höchststand. Bei ablaufendem Wasser kannst du dich aber getrost anderen Aktivitäten widmen. Auflandiger Wind ist zwar grundsätzlich gut, aber auch hier gibt es Grenzen. Bei zu starkem Wind aus westlichen Richtungen ist nicht nur das Wasser zu aufgewühlt, du brauchst auch zu starke Bleie, um den Köder an der Angelstelle zu halten. Auch 300 Gramm Krallenbleie haben dann keine Chance und werden verdriftet.

Ringkøbing Fjord

In den Ringkøbing Fjord münden viele Bäche und Flüsse, die teilweise einen sehr guten Bestand an Lachs und Meerforelle haben. Die bekannteste Au ist die Skjern Au. Durch den Aufstieg vieler und auch kapitaler Lachse, stellt sie den hervorragenden Ruf dänischer Lachsgewässer wieder her. Aber Achtung: für den Fang von Lachsen und Meerforellen in Hvide Sande und im Fjord gibt es Beschränkungen. Erkundige dich vor Ort danach.

Schöner Fjordhecht
Schöner Fjordhecht

Im südlichen Teil des Ringkøbing Fjordes zwischen der Einmündung der Skjern Au und Nymindegab sowie im nördlichen Teil zwischen Søndervig und Ringkøbing findet der Angler hervorragende Stellen für Barsch und Hecht. Die Räuber stehen im Schilf und können mit gut platzierten Würfen entlang der Schilfkante zum Anbiss verlockt werden. Du kannst nicht nur mit Standardgrößen rechnen, sondern auch mit großen Kalibern.

Blinker, Spinner, Wobbler und Popper kommen zum Einsatz, wichtig ist ein flacher Lauf, da sonst Hänger am Untergrund vorprogrammiert sind. Also verwende schwimmende oder langsam sinkende Modelle. Auch beim Barschangeln sollte ein Stahlvorfach vorgeschaltet werden.

Es ist etwas schwierig, an die guten Stellen heran zu kommen, da oftmals der Uferbewuchs und schlammige Untergrund das Waten verhindern. Ein Boot, Bellyboat oder Kanu leistet hier sehr gute Dienste.

Forellenseen

Idyllischer Forellensee
Idyllischer Forellensee

Forellenseen braucht der Angler nicht lange zu suchen, er wird immer irgendwo einen finden. Wenn man mit dem Auto fährt, stößt man überall auf die Schilder, die zu den Put & Take Seen lotsen.

Und diese Seen sind naturbelassen und bieten idyllisches angeln. Häufig sind sie auch mit Sitzgelegenheiten ausgestattet, so dass auch ein Picknick mit der Familie eingeplant werden kann.

Ferienhäuser in Hvide Sande speziell für Angler

Ferienhaus für Angler in Wassernähe
Ferienhaus für Angler in Wassernähe
Foto: DanWest

Im Westjütland rund um Hvide Sande übernachten Angler für gewöhnlich in einem Ferienhaus. Grund dafür ist, dass die meisten Ferienhäuser mit Lagerräumen ausgestattet sind, in denen sich die eigene Angelausrüstung verstauen lässt.

DanWest versieht überdies viele Ferienhäuser mit Tiefkühltruhen (ab 100 Litern Fassungsvermögen) extra zur hygienischen Aufbewahrung von gefangenen Fischen. Weiterhin sind die Unterkünfte flächendeckend über die Nehrung Holmsland Klit verteilt, sodass ein Angelurlaub unmittelbar an der dänischen Nordseeküste oder am Put & Take See möglich ist. Die Abgeschiedenheit der Ferienhäuser versetzt Angler in die komfortable Lage, sowohl nachts als auch früh morgens zum Fischen aufzubrechen, ohne andere Urlauber dabei zu stören

Was ist das ganz besondere hier?

Blick durch die Dünen auf die Nordsee
Blick durch die Dünen auf die Nordsee

Der Erholungssuchende findet idyllische Landschaft und Ruhe. Nachts, wenn auch die letzten Autos abgestellt sind, hört man keinerlei Zivilisationsgeräusche: keinen Zug, kein Flugzeug und selten noch ein Auto, nur den Wind in den Bäumen und Büschen und wer Glück hat, erfreut sich am Gesang der Nachtigall. Da keine Großstadt den Himmel erleuchtet, lohnt sich der Blick in einen ungetrübten Sternenhimmel, der eine kleine Vorstellung vom Universum und der Unendlichkeit erahnen lässt.

Kultur

Walskelett in Nymindegab
Walskelett in Nymindegab

In Nymindegab ist das präparierte Skelett eines Wals ausgestellt, der dort vor einigen Jahren gestrandet ist, ebenso auch in Esbjerg. Ribe hat eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten, besonders hervorzuheben ist dabei der beeindruckende Dom (und nach dem Stadtbummel kann man noch ein entspanntes Stündchen an der Ribe Au angeln).

Auch Ringkøbing ist schnell zu erreichen und bietet einen kurzweiligen Stadtbummel und ein breites kulturelles Angebot. In Søndervig sollte man sich Anfang Juli den HeringsJazz vormerken.

Anreise

Du erreichst die Westküste bequem über das gut ausgebaute Straßennetz Dänemarks. Die A7 geht direkt in die dänische Autobahn E45 über; an der Abfahrt 64 kurz hinter Kolding wechselst du auf die E20 Richtung Esbjerg. An der Abfahrt 73 fährst du Richtung Varde auf die B11, bei Varde auf die B161 Richtung Nymindegab und Hvide Sande.